Mitte Februar 2024 führte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des "Kölner Stadt-Anzeiger" anlässlich der jüngsten "PISA"-Ergebnisse eine Umfrage unter (wie ich meine: nur) 1008 Frauen und Männern durch. Dabei wurden als Gründe für das schlechte Abschneiden zuallererst der Lehrermangel, neben anderen Aspekten aber auch die Tatsache genannt, dass Bildungspolitik eine Domäne der Länder ist und es so zu einer unterschiedlichen Politik in Deutschland komme.
Angesichts dieser immer wieder geäußerten Wünsche nach Vereinheitlichung möchte ich auf einen Umstand hinweisen: Wenn nicht alles zentral geregelt wird, dann wird auch nicht jede Sau durch jedes Dorf getrieben. In den letzten Jahrzehnten gab es so manchen bildungspolitischen Einfall, der zur Umsetzung gelangte und nachher zurückgenommen wurde: Mengenlehre, "Schreiben nach Hören", aber auch G8. In Rheinland-Pfalz etwa, das – allein aus pädagogischen Gründen, wie sich von selbst versteht – das dreizehnte Schuljahr schon seit langem gekürzt hat, wurde G8 nur an einer Reihe von Schulen als Versuch durchgeführt. Jetzt, da andere Bundesländer wieder zu G9 zurückgekehrt sind, ist auch hier keine Rede mehr von einer flächendeckenden Einführung von G8.
Der fromme Wunsch also (in freier Übersetzung): "Vater, lass diesen Kelch an mir vorübergehen!" kann Wirklichkeit werden. Danke, lieber Bildungsföderalismus!