Alfred Schirokauer (1880-1934) war ein jüdischstämmiger Schriftsteller, der vor allem auch als Drehbuchautor und Regisseur gewirkt hat. Er gehört zu den Autoren, deren Bücher von den Nationalsozialisten am 10. Mai 1933 öffentlich verbrannt wurden. Den vorliegenden Roman verfasste Schirokauer direkt nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges 1914. Er schildert eine deutsch-türkische Liebe vor dem Hintergrund des bald ausbrechenden Krieges und des Versuchs russischer staatlicher Akteure, durch Bestechung Einfluss auf die Berichterstattung einer deutschen Zeitung zu nehmen und so die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Historisch interessant sind das klare Freund-Feind-Schema, das den Kriegsparteien entspricht, ein zum Ende hin immer stärker werdender Hurrapatriotismus in pathetischer Sprache und auch die Ansicht, der Krieg sei vor allem von England und Russland dem unschuldigen Deutschland aufgezwungen worden. So hat es damals ein Großteil der deutschen Bevölkerung sicher gerne glauben wollen. Bei einem anscheinend verschollenen Stummfilm von 1919 mit gleichem Titel handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Verfilmung des Romans.